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Kastration Hündin  

Kastration Rüde

 

 

 

Kastration-Sterilisation Rüde und Hündin                Autor: Tierarzt Luise Hollane

 

Von Kastration spricht man wenn die Keimanlagen (Hoden und Eierstöcke) bei den Tieren komplett entfernt werden. Im Gegensatz dazu bedeutet Sterilisation nur eine Durchtrennung von Ei- bzw. Samenleiter. Ein sterilisiertes Tier behält damit seine sexuelle Aktivität und Trieb, es kann nur keine Nachkommen mehr bekommen.

 

 

 

Sterilisation von Rüden

 

Dabei werden nur die Samenleiter durchtrennt, bzw. mit Klammern verschlossen. Diese Methode hat den Vorteil, dass der Rüde sein männliches Verhalten beibehält, nur keine Nachkommen zeugen kann. Nachteil dabei ist das es sich um keine 100% sichere Unterbindung der Zeugungskraft handelt, denn durch ein verrutschen der Klammern kann auch ein solcher Rüde ganz normal Nachkommen erzeugen.

 

Kastration von Rüden

 

Wann ist eine Kastration eines Rüden sinnvoll?

Zeigt das Tier übertriebenes unangenehmes männliches Verhalten, wie starkes Territorialverhalten, Urinmarkieren, erhöhte Aggressivität gegenüber anderen Rüden und einen gesteigerten sexuellen Trieb mit Bespringen von anderen Hunden, Menschen oder gar Gegenstände,  so ist eine Kastration in Erwägung zu ziehen.

Außerdem ist aus medizinischer Sicht bei Hodentumoren, Protatavergrößerungen/ -tumoren und Analdrüsentumoren eine Kastration unumgänglich.

 

Vorteile:

·      Aggressionsverhalten gegenüber anderen Rüden nimmt ab

·      Ausschaltung des unerwünschten Geschlechtstriebes

·      Permanente Infertilität (Unfruchtbarkeit)

·      Erkrankungen von Prostata und damit verbunden Harnabsatzstörungen bleiben aus

·      Laut Statistik längere Lebenserwartung (2,5 Jahre)

 

Nachteile:

·      Neigung zur Gewichtszunahme durch hormonell veränderten Stoffwechsel

·      Rüden werden Ruhiger und können ihr Verhalten ändern

 

Bei der Kastration des Rüden werden beide Hoden entfernt. Dies geschieht durch einen einzigen Schnitt vor dem Hodensack.

Die Kastration des Rüden ist zwar kein so großer Eingriff wie bei einer Hündin, aber es bleibt eine Operation mit all ihren Risiken und Gefahren.

 

Da die Kastration aber keine 100% Sicherheit auf Besserung des Verhaltens gibt, denn nicht alles ist allein durch die Hormone bedingt, vieles ist reine Charaktersache, empfehlen wir erst eine hormonelle Kastration zum Test (d.h. Medikamente, die die männlichen Hormone neutralisieren).

 

Hormonelle Kastration des Rüden

 

Genau wie die Hündin kann man auch den Rüden durch Hormonen eine Zeitlang den Sexualtrieb nehmen und ihre Fortpflanzung unterbinden. All diese Varianten sind gut um herauszufinden ob das Verhalten allein an den Hormonen liegt, jedoch keine Dauerlösung.

 

Dazu gibt es einerseits ein Hormonimplantat, dies ist ein kleines Silikonstäbchen mit Hormonen was unter die Haut gesetzt wird. Hierfür ist keine Narkose oder Betäubung notwendig. Das Implantat hält je nach Größe des Hundes 4- 6 Monate.

 

Anderseits kann auch eine Hormonspritze (Progesteron) unter die Haut appliziert werden, diese hält 3-4 Wochen.

 

Eine weitere Methode sind Hormontabletten, welche an 7 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht werden. Ihre Wirkung hält dann bis zu 5 Monate an.

 

 

Kastration der Hündin

 

Bei der Kastration der Hündin kommt es auf den Richtigen Zeitpunkt an. Dies bezieht sich zum einen auf ihr Alter, zum anderen auch auf Ihren Zyklus.

 

Läufigkeit der Hündin /Zyklus

 

Hündinnen werden im Alter zwischen 6 und 12 Monaten das erste Mal läufig, also geschlechtsreif. Dies hängt immer von Rasse und Größe des Tieres ab. So werden große Rassen eher später geschlechtsreif als Kleine.

Eine Hündin wird in der Regel zweimal im Jahr läufig. Natürlich gibt es auch da Tiere die nur einmal oder sogar dreimal im Jahr läufig sind. Bei kleinen Rassen liegt der Abstand zwischen 2 Läufigkeiten meist bei 5-7 Monate, große Rassen dagegen werden meist im Abstand zwischen 8 und 11 Monaten läufig. Bei jungen Hündinnen kann die erste Blutung sehr schwach und kurz sein und auch in einem kürzeren Zeitabstand eine zweite Läufigkeit auftreten. Hier muss sich der Zyklus erst einpendeln. Nach der 2. bzw. 3. Läufigkeit bleiben dann die Zeitabstände zwischen dem Zyklus bis ins hohe Alter einer Hündin gleich. In Folge des Alters verlängern sich die Zeitabstände zwischen den Läufigkeiten wieder oder versiegen ganz. Während der ca. 2- 3- wöchigen Blutung verändert sich der Ausfluss von blut- rot dunkel zu wässrig- fleischwasserähnlich. Außerdem schwillt die Vulva der Hündin deutlich an und wird interessant für die Rüden. In den ersten Tagen zeigen sie meistens noch keine Deckbereitschaft und Beißen die Rüden weg, aber ab dem Zeitpunkt, wo der Ausfluss klarer wird, ist Vorsicht geboten. Die Deckbereitschaft beschränkt sich dann auf 5-6 Tage. Dieser Zeitraum ist ab Beginn der Blutung bei einigen Tieren schon am 8. Tag bei anderen erst am 17. Tag. Eine genaue Bestimmung des optimalen Deckzeitpunktes ist durch einen Bluttest und/oder Vaginalabstrich möglich. Die Hündinnen sind in diesem Zeitraum hochaktiv und sie sollten gut auf sie aufpassen wenn sie keinen Nachwuchs wünschen.

 

Was tun wenn sie doch einmal auskommt und etwas passiert ist?

Der Deckakt an sich dauert etwa eine halbe Stunde, jedoch ist es normal das der Rüde noch einige Zeit an der Hündin „hängt“. Auf keinen Fall dürfen die Hund gewaltsam voneinander getrennt werden, denn es können dadurch schwere Verletzungen entstehen. Eine Nidation (Einnistung der befruchteten Eizelle) und damit eine Abtreibung kann durch eine hormonelle Behandlung in den kommenden Tagen durchgeführt werden. Vereinbaren sie in diesem Fall (unerwünschte Trächtigkeit) einfach einen Termin in unserer Praxis und wir werden ihnen noch einmal den genauen Ablauf erklären.

 

Scheinträchtigkeit

 

Einige Hündinnen, vorallem ältere Tiere, zeigen ca. 2 Monate nach ihrer Läufigkeit ein merkwürdiges Verhalten. Es kann sein das sie sich Stofftiere als Welpenersatz suchen, diese bemuttern und verteidigen. Ihre Milchdrüsen schwellen an und sie bilden Milch. Wenn sich daran eine Gesäugeentzündung entwickelt, so muss diese behandelt werden. Auch im inneren der Hündin bereitet sich alles für die scheinbare Geburt der Welpen vor. Die Gebärmutterschleimhaut wird dicker und vermehrt durchblutet, leider kann sich daraus später eine Entzündung entwickeln. Eine Gebärmutterentzündung ist lebensbedrohlich, da Toxine und Eiter sich in der Gebärmutter ansammeln. Auch nach einer normalen Läufigkeit kann sich ca. 4-6 Wochen danach eine Gebärmutterentzündung entwickeln. Bei ersten Anzeichen eines verändereten Allgemeinbefindes, verstärktem Durst und Ausfluss bei ihrem Tier unbedingt in der Praxis vorstellen. BEI ANZEICHEN UNBEDINGT EINEN ARZT AUFSUCHEN UND IHR TIER BEHANDELN LASSEN!

 

Wann Kastrtion

 

Der Beste Zeitpunkt zur Kastration ist sozusagen so früh wie möglich im Leben des Hundes und in einer Zyklusruhe. Dass heißt man muss mindestens 3 Monate nach einer Läufigkeit abwarten um nicht in der Phase der Scheinträchtigkeit und damit verbundenen vermehrten Durchblutung des Uterusgewebes ein erhöhtes OP-Risiko zu riskieren.

 

OP- Verlauf

 

Die Kastration an sich ist ein operativer Eingriff in Vollnarkose mit allen Risiken und Gefahren. Von Ovarioektomie (OE) spricht man wenn nur die Eierstöcke entfernt werden. Ist die Gebärmutter auch verändert oder entzündet, so muss diese mit entfernt werden. Dies nennt man dann Ovariohysterektomie (OHE). Routinemäßig bei jungen gesunden Tiere werden allerdings nur die Eierstöcke entfernt. Nur ein chirurgische Kastration stellt eine dauerhafte sichere Empfängnisverhütung dar und vermeidet damit jegliche Läufigkeitsprobleme und Scheinträchtigkeit.

 

 

Frühkastration

 

Als Frühkastration wird die Kastration vor der Geschlechtsreife (vor der ersten Läufigkeit) bezeichnet. Vor und Nachteile siehe oben.

 

Hormonelle Kastration/ Läufigkeitsunterdrückung

 

Durch regelmäßige Hormoninjektionen (Prostagene) kann eine Läufigkeit unterdrückt werden. Die Spritzen müssen alle 4-6 Monate im Anöstrus (Ruhephase des Eierstocks) verabreicht werden. Dieses Verfahren ist jedoch durch ihr hohes Risiko für Diabetes, Brustkrebs und Gebärmuttervereiterung keine dauerhafte Lösung.

Vor und Nachteile der Kastration

 

Vorteile:Unkastrierte Hündinnen sind in einigen Punkten einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt als kastrierte Tiere. Es bestehen Gefahren einer Scheinträchtigkeit, Gebärmutterentzündung, Brustkrebs und außerdem leiden diese Tiere häufiger an Diabetes.

Bezogen auf das Brustkrebsrisiko (Mammatumor) werden in der Literatur die Vorteile folgendermaßen beschrieben.

·      Kastration vor der ersten Läufigkeit: Tumorrisiko unter 2 %

·      Kastration nach der ersten Laufigkeit: Tumorrisiko ca. 8 %

·      Op nach der 2. Läufigkeit: Risiko 25 %

·       Nach der 3. Läufigkeit keine Beeinflussung mehr auf das Tumorrisiko

Weitere Vorteile einer Kastration betreffen die Psyche der Hündin. Ängstliche und nervöse Tiere werden ausgeglichener und selbstsicherer. Kastrierte Tiere behalten außerdem ihr kindliches Verhalten, sind so Anhänglicher und verspielter bis ins hohe Alter.

 

Nachteile:Bei kastrierten Tieren ist ein hormonell bedingte veränderte Futterbewertung und damit ein höheres Risiko zur Gewichtszunahme und Fettleibigkeit nicht selten. Des Weiteren kann es vorallem bei großen Rassen zur Harninkontinenz im Alter kommen. Dies ist jedoch mit Medikamenten, Akupunktur und Neuraltheraoie gut unter Kontrolle zu bringen. Bei wenigen lang- und feinfelligen Hunden (z.B. Irish Setter, roter Cocker, roter Langhaardackel) kann es zu Fellveränderungen kommen. Vereinzelt tritt auch hormonell bedingter Haarausfall an den Flanken auf.