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                             Frettchen

 

 

Frettchen gehören zur Familie der Marder. Sie zeigen einen typisch gedrungenen Körper und haben kurze Beine. Sie sind vorwiegend Fleischfresser.

Das Frettchen als Haustier ist eine domestizierte Marderart. Frettchen sind tagaktiv und weisen folgende anatomischen Besonderheiten auf: Es fehlen Schlüsselbein, Blinddarm und Prostata, sowie fehlen zapfen in der Netzhaut, d.h. sie können keine Farben sehen, nur Schwarz-Weiß. Da ihre Schweißdrüsen schlecht entwickelt sind, sind die Tiere sehr Hitze empfindlich. Die weiblichen Tiere heißen Fähen und die männlichen nennt man Rüden. Die Männchen sind fast doppelt so groß wie die Weibchen.

 

Ernährung:

Frettchen fressen mit 9-10 Mahlzeiten am Tag relativ häufig, nehmen aber immer nur kleine Mengen Futter dabei auf.

Eine jahreszeitliche Körpergewichtsschwankung zwischen Sommer und Winter von 30-40%  ist völlig normal.

Junge Frettchen sollten nach dem Absetzen (mit 6-14 Wochen) vor allem weiches Feuchtfutter, Katzentrockenfutter in Wasser aufgelöst bekommen. Immer je nach Altersstufe das passende. Zusätzlich kann ihnen Milch angeboten werden, wobei Ziegenmilch am verträglichsten für die Kleinen ist. Es gibt mittlerweile kommerzielles spezielles Frettchenfutter im Handel. Alternativ kann auch eine Mischung aus Katzen- und Hundefutter (feucht und trocken) genommen werden. Auch Frischfleisch und Fisch eignet sich gut für Frettchen. Ab und zu kann als Leckerbissen ein Hühnerei gegeben werden, es sollte aber nicht zu oft geschehen. Wichtig ist ein passendes Mineral und Vitamin- Gemisch zu ergänzen.

Zum trinken brauchen sie frisches Wasser ad libitum.

 

Haltung:

Die Tiere werden in Käfigen gehalten, wobei pro Tier 1-4 m2 Platz nötig sind. Im Käfig sollten Kotkasten und Nestbox vorhanden sein. Frettchen können bei Temperaturen zwischen 0-32 °C auch im Freien gehalten werden. Ab einer Außentemperatur unter -5°C muss der Käfig beheizt werden. Der Stall sollte immer trocken und vor Zugluft geschützt sein. Außerhalb der Ranzzeit sind Frettchen eher ungesellig und sollten nach Geschlechtern getrennt gehalten werde, bei einer Dauerverpaarung besteht erhöhte  Gefahr  zur Dauerbrunst.

 

 

Zucht:

Wenn man mit Frettchen züchten möchte sollte man dazu einiges beachten. Die Tiere sind polyöstrisch, d.h. sie haben mehrere Zyklen pro Jahr. Diese sind in der sogenannten Ranzzeit von März bis August und werden durch die Lichtintensität und Tageslänge gesteuert. Die Ovulation (der Eisprung) wird durch den Deckakt ausgelöst. Der Deckakt an sich dauert bei den Frettchen 1 ½ -3 Stunden. Kommt es nicht zur Deckung einer ranzigen Fähe bildet sich bei ihr eine Dauerbrunst (bis zu 6 Monaten) aus, welche starke gesundheitliche Schäden verursachen kann. Die äußeren Anzeichen für die Ranzzeit sind bei der Fähe eine kirschgroße geschwollene Vulva und beim Rüden angeschwollene Hoden, die ins Skrotum abgestiegen sind. Kommt es nicht zur erfolgreichen Befruchtung der Fähe, kann diese ähnlich wie die Hündin in eine Scheinträchtigkeit von 42 Tagen kommen. Frettchen sind Nesthocker und werden Blind geboren.

 

Biologische Daten des Frettchens:

 

Körperlänge /-gewicht Rüde 44-56 cm und 1200-2000g

Körperlänge /-gewicht Fähe 20-40 cm und 600-1100g

Ranzzeit März –August

Scheinträchtigkeit 40-42 tage

Trächtigkeit 42-46 tage

Wurfzahl/ Jahr 1-2

Wurfgröße 2-17 Welpen (Durchschnitt 8)

Geburtsgewicht 5-15 g

Erreichen des Erwachsnengewichts 4 Monate

Öffnen der Augen und Ohren 21-37 Tage

Entwöhnung 6-8 Wochen

Aufnahme von festem Futter ab 2 Wochen

Geschlechtsreife 9-12 Monate

Lebenserwartung ca. 9 Jahre

 

 

Gesundheitsprogramm:

 

Impfungen: siehe extra Dokument

 

Entwurmung:

Durch den meist engen Kontakt mit Frettchen ist eine Entwurmung meist unerlässlich. Eine Entwurmung ist allerdings keine Prophylaxe und kein Dauerschutz wie eine Impfung und muss deshalb regelmäßig durchgeführt werden. Dies kann mit Hilfe von Pasten, Tabletten oder Spritzen erfolgen. Kommen sie dazu in unsere Praxis, wir beraten sie gerne.

 

Reisen mit Frettchen:

Frettchen brauchen wie Hund und Katze zur Identifizierung einen Mikrochip.

Beim Grenzübertritt in der EU einen Heimtier-Ausweis (blauer Impfpass) mit gültiger Tollwutimpfung

 

Chirurgische Eingriffe beim Frettchen:

 

Kastration:

Alle weiblichen Tiere, die nicht zur Zucht eingesetzt werden sollten zur Vermeidung einer gefährlichen Dauerranz unbedingt kastriert werden. Will man unerwünschten Nachwuchs vermindern so gehören natürlich auch die männlichen Tiere kastriert. Der intensive Geruch der Tiere wird auch durch die Kastration gemildert.

 

Autor:Tzt.L.Holland